Als ich letzten Samstag Nachmittag auf dem Weg nach Freiburg am Bahnhof in Weil am Rhein umsteigen musste, kam Emeka, ein Flüchtling aus Nigeria, auf mich zu. Er wollte wissen, ob ich ihm beim Lösen des Zugtickets behilflich sein kann. „Kein Problem“ meinte ich, „Wo soll es denn hingehen?“ „Wir wollen nach Karlsruhe, um dort Asyl zu beantragen“ sagte der erschöpfte junge Mann. Wir holten ein Baden-Württemberg-Ticket für ihn und seine 5 Weggefährten und stiegen gemeinsam in den Zug. Sie sprachen über ihre Flucht und dass sie gerade aus dem schweizerischen Chiasso kommen.
Schon nach den ersten paar Haltestationen tauschten wir unsere Kontakte aus. Sie zeigten mir verstörende Bilder aus ihrer Heimat, von den Greultaten der Boko Haram und den Leichen am Straßenrand. Ganz schon heftig! Noch ein paar Stationen weiter hatte ich Emeka, Alekander, Chima, Osas, R. Rally und einen weiteren Emeka als Facebook-Freunde hinzugewonnen. Ich dachte mir, wenn wir jetzt schon Socialmedia-Freunde sind, dann kann ich die Jungs auch zum Abendessen einladen. Sie hatten alle gehörigen Hunger.